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Camille
Flammarion: Astronomie populaire, 1925.
Eukrite bestehen hptsl. aus Pyroxen und Plagioklas. Anhand spektraler Merkmale des Pyroxens wird Millbillillie als von der Vesta herstammend angesehen. Vesta ist ein 535km großer und der bisher geologisch diverseste Asteroid; sie ist schon mit einem Feldstecher leicht zu beobachten. Vesta wurde vermutlich durch radioaktive Zerfallswärme aufgeschmolzen, so dass vor über 4 Mrd. Jahren Lava an die Oberfläche drang und zu dem ‚Basalt‘ (SiO2-arme magmatische Gesteine), aus dem Millbillillie besteht, erstarrte. Unter dieser basaltischen Kruste befindet sich der olivinhaltige Mantel, der durch größere Einschläge freiliegt, wie die geochemische Karte, die aus Aufnahmen des Hubble-Space-Teleskops und Infrarotbeobachtungen der ESA gewonnen wurde, zeigt. Bei diesen Einschlägen auf Vesta abgesprengte Brocken könnten auf neue Umlaufbahnen geworfen worden sein, die die Erdbahn überschneiden und tatsächlich fand man bei drei solchen ‚Earth-Crosser‘, 1983 RD, 1980 PA und 1985 DO2, ausgezeichnete spektrale Übereinstimmungen mit den Laborspektren von Eukriten und größte Ähnlichkeit zum Reflexionsverhalten von Vesta. Der Fall von Millbillillie wurde an einem Mittag im Oktober 1960 beobachtet, der genaue Tag aber vergessen und auch nicht nach ihm gesucht. Erst 1970 wurde das erste Stück gefunden. 13$/g. Vollscheibe
mit vollständiger Kruste
Stannern
Hier ein Stück für den Sammler historischer Fälle! Der Fall dieses Eukriten (zur Herkunft der Eukrite siehe unter Millbillillie) ereignete sich zu einer Zeit, als sich gerade die Auffassung zu etablieren begann, dass Meteorite tatsächlich Steine aus dem Weltall sind (Chladni, 1794; der Schauer von L’Aigle, 1803). Johann
Peter Hebel, der Altmeister der Kalendergeschichte, jedem deutschsprachigen
Schulkind, wenn auch meist nicht namentlich, aus dem Lesebuch bekannt, gibt in
seinem Schatzkästlein
des Rheinischen Hausfreundes
einen detaillierten Fallbericht wieder. 65$/g
Tatahouine
Diogenite bestehen zu 90% aus Pyroxen und sind, wie die mit ihnen verwandten Eukrite, magmatisch entstanden. Sie sind aber im Gegensatz zu diesen kalziumarm (<3% CaO) und typischerweise von grünlicher Farbe. Aufgrund gleicher Isotopenverhältnisse fasst man Howardite (das sind Brekzien aus Diogeniten und Eukriten), Eukrite und Diogenite zur sog. HED-Gruppe zusammen. Man nimmt an, dass alle diese Achondrite vom gleichen Mutterkörper, der Vesta (siehe bei Millbillillie), herstammen. Während des Falles zerplatzte der Meteorit von Tatahouine in Tausende winzige Steinchen, die auf eine Fläche von ca. 500m Durchmesser herabregneten. Man findet kaum Exemplare, die schwerer als 10g sind und daher gilt für Tatahouine ausnahmsweise das Umgekehrte, nämlich dass große Stücke verhältnismäßig teurer sind als kleine. Diogenite sind selten, eigentlich findet man nur Tatahouine und den teureren Johnstown permanent auf dem Markt. Fragment ca. 1.1cm x 0.7cm x 0.8cm $20 |
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